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15 jähriges Jubiläum der Dortmunder SHGr. /
Gesprächskreis der Exhibitionisten

Am 4. März 2003 konnte die SHGr./ der Gesprächskreis auf ein 15jähriges Bestehen zurückblicken. In dieser Zeit haben über 300 Betroffene und viele Interessierte unsere Einrichtung aufgesucht, um Hilfe, Rat und Informationen zu erhalten. Zu diesem Gruppenabend hatten wir eingeladen. Beginn war um 19 Uhr. Vom Hauptbahnhof sind wir mit der Stadtbahn in ca. 5 Minuten erreichbar (Adresse auf Anfrage bei der K.I.S.S. - Kontaktinfos am Ende).

Der Eintritt war frei, und es wurde ein kostenloser Imbiss sowie Getränke gereicht. 

Der Gründer der damals ersten und einzigen Selbsthilfegruppe für Exhibitionisten, Alfred Esser, hatte seine persönlichen Erfahrungen mit der Justiz zum Anlass genommen, diese anderen Betroffenen weiterzugeben. Somit bot sich im März 1988 die Gründung einer Selbsthilfegruppe an. Eine weitere SHG für Exhibitionisten wurde von Thomas Krapp und Klaus Best im Jahre 2001 in Köln ins Leben gerufen.

Durch Veranstaltungen wie bsw. Vorträge von Therapeuten mit anschließender Diskussion oder Einladung der Polizei wurde in der Dortmunder Gruppe u.a. versucht, die Öffentlichkeit auf die Problematik sowie auf viele Vorurteile hinzuweisen. Leider ist selbst bei vielen Psychologen und Therapeuten oder sonstigen sogenannten Experten viel Unsinn über den männlichen Exhibitionismus im Umlauf, weil Klischees über viele Generationen hinweg aus dem Mittelalter übernommen wurden. Gerade in der heute vermeintlich aufgeklärten Gesellschaft hat diese Verbreitung den Beigeschmack von Heuchelei und Doppelmoral.

Eines vieler und unsinniger Vorurteile ist die Behauptung, Exhis würden ihr Gegenüber nur erschrecken oder schocken wollen und daraus ihre sexuelle Lust gewinnen. Die Vorurteile reichen darüber hinaus bis zum Vergewaltiger, was zu der politischen Diskussion geführt hat, Exhibitionisten nun auch – wie auch Schwerstkriminelle – in die Gendatei aufzunehmen.

Neben gegenseitiger Unterstützung, einem wichtigen Erfahrungsaustausch in Strafangelegenheiten sowie möglicher persönlicher Verhaltensänderungen und einer gezielten Ursachenforschung ist ein weiterer Schwerpunkt der Gruppe die Abschaffung des § 183 StGB (Strafgesetzbuch). Das darin geforderte Strafmaß von bis zu einem Jahr verstößt nicht nur gegen die Gleichstellung von Mann und Frau, sondern zerstört in nicht seltenen Fällen sowohl die Karriere der Betroffenen als auch deren Familien. Eine solch drakonische Strafverfolgung, deren Ausmass oft nur hinter verschlossenen Türen und somit kaum in der Öffentlichkeit sichtbar wird, steht in keinem Verhältnis zur "Tat" und ist nicht mehr zeitgemäss.

Die Selbsthilfegruppe fordert nicht unbedingte Straffreiheit, wäre auch mit einem Kompromiss zufrieden, der sich darin zeigt, dass man Exhibitionismus in der strafrechtlichen Konstellation allenfalls mit einem Ordnungsgeld belegt. Die Zeigelust ist nichts anderes als eine Sexualpräferenz wie jede andere auch, stößt im übrigen bei Frauen vorwiegend auf Akzeptanz.

Viele Betroffene werden noch immer wegen ihrer sexuellen Neigung erbarmungslos ins soziale Elend gestürzt, obwohl erwiesen ist, dass weder einem erwachsenen Mann noch einer Frau durch eine exhibierende Person ein Schaden zugefügt wird. Die SHGr. wünscht sich vom Gesetzgeber eine faire, objektive und sachliche Studie über das Phänomen der sexuellen Zeigelust, in der unsere jahrelange Arbeit und Erfahrung berücksichtigt wird und mit einfliesst. Niemand anderes als der Betroffene selbst kann über das Phänomen der Zeigelust, über dessen Motivation und Gefühlswelt einen besseren Einblick liefern. Die Gruppe trifft sich regelmäßig zweimal im Monat. Die Termine können unter der untenstehenden Kontaktadresse erfragt werden.

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Gründer und Initiator der Gruppe: Alfred Esser (esseralfred@aol.com)
Buchautor von "Zeigen verboten": Exhibitionismus - ein verkanntes Problem
Kontakt zur Gruppe über KISS, Tel. 0231- 529097
oder Gesundheitsamt Tel. 0231-5022534